Dubai-Reisebericht

Dubai Reisebericht

Das Erste woran wir denken mussten, als wir uns erstmals mit Dubai beschäftigten, waren Hitze, Staub und Öl. Und doch tut man dieser Stadt damit Unrecht, denn Dubai ist im Laufe der letzten anderthalb Jahrzehnte vom Ölemirat weg, hin zu einer der besten Tourismusadressen weltweit gekommen.

Nicht, dass die Ölquellen dem Emirat nicht immer noch hohe Einnahmen und sprudelnde Gewinne bescheren würden. Doch in Dubai hat man den Absprung geschafft, wohl wissend, dass diese Geldquelle nicht für immer da sein wird. Und wenn die Ölreserven Dubais einmal verbraucht sein sollten, wenn diese Einnahmequelle wirklich einmal versiegt sein sollte, dann hat das Emirat im arabischen Golf etwas aufgebaut, was seinesgleichen sucht auf der Welt, ein Mekka für Touristen und Shopping-Urlauber.

Dubai – Ein Planmodel

Schon von der Luft aus fiel uns etwas Besonderes an Dubai auf: Man merkt, dass diese Stadt zumindest ein Stück weit am Reißbrett entstanden ist. Bereits aus dem Flugzeug konnte man gut die Planquadratartige Stadtbebauung erkennen, akkurate Quadrate von Bauten, immer begrenzt durch Straßenkarees. Besser hätte man eine Stadt nicht zeichnen können. Einer der erheblichen Unterschiede zu asiatischen Großstädten beispielsweise, die aus sich selbst heraus gewachsen sind, oftmals völlig planlos, und genau das auch durch ihr Durcheinander an Bauweisen und Gebäuden dokumentieren. Dubai hingegen wurde systematisch errichtet, ein steingewordener Traum einer reichen Scheichdynastie in der arabischen Wüste.

Die Skyline von Dubai.

Ein Negativerlebnis der besonderen Art

Die Einreise am Flughafen ging unkompliziert und schnell vonstatten. Der Emirates Airport, der komplett nur von der Fluglinie Emirates genutzt wird, ist auf alle Wünsche und Bedürfnisse eines Touristen bestens vorbereitet. Dazu gehört auch ein großes Angebot an Taxis, deren Fahrer vor dem Flughafen stehen und die Geschäftsleute oder die Touristen, die nicht pauschal gebucht haben, in ihre Hotels oder Unterkünfte bringen wollen. Hier ein Wort zur Warnung: Man sollte unbedingt darauf achten, dass man nicht zu jemandem ins Auto steigt, der einfach vor dem Flughafen auf einen zukommt und fragt „Need a Taxi?“ (Brauchen Sie ein Taxi?). Wir ließen uns überzeugen, auch wenn uns allein der Umstand, dass der Mann nicht auf einem Taxiparkplatz stand und sein Fahrzeug auch nicht als Taxi gekennzeichnet war, schon hätte misstrauisch werden lassen sollen. Der Fahrer erhöhte plötzlich mitten auf der Stadtautobahn den Preis auf das Doppelte von der vorher vereinbarten Summe. Als wir ihm erklärten, dass wir nicht bereit seien, mehr zu zahlen, als wir besprochen hatten, bot er uns zwei Möglichkeiten: noch auf der Autobahn mit unseren Koffern auszusteigen oder sofort den Preis, den er jetzt haben wollte, zu bezahlen. Als wir wenige Tage später mit einem echten Taxi von unserem Hotel zum Flughafen fuhren, stellten wir fest, dass eine Autobahnfahrt gar nicht nötig war und das eine Fahrt mit einem zugelassenen Taxi weniger als 1/5 von dem kostete, was wir letztlich bezahlt hatten.

Euro und Dollar sind übrigens gern genommene Währungen in Dubai. Wer also für einige wenige Tage kein Geld eintauschen möchte, muss das nicht unbedingt.

Dubai – eine Stadt die alles bietet

Hochhäuser in Dubai.Eines der faszinierenden Dinge an Dubai ist, dass man sich dort die allergrößte Mühe gegeben hat, die interessantesten und wichtigsten Bauten und Touristenmagneten aus aller Welt zu kopieren. Ob Bauten, die sehr stark an ägyptische Tempel und Pyramiden erinnern, oder einfach die verschiedensten Wahrzeichen großer Städte Europas oder weltweit, in Dubai findet man viele von ihnen wieder. Daneben kann man in dieser Stadt der Superlative den absoluten Luxus genießen oder einfach nur in einem einfachen Appartement in einem drei Sterne Haus absteigen. Wir entschieden uns, unserem Geldbeutel zur Liebe, für Letzteres. Wobei auch hier die Zimmer ordentlich und sauber waren. Dazu kam eine zweckmäßige Einrichtung, mit Küche und sogar einer Waschmaschine, auch wenn wir diese für drei Tage Aufenthalt nicht benötigten. Auch das Frühstück, das wir zur Übernachtung dazu-gebucht hatten, entsprach etwa dem Standard eines durchschnittlichen Deutschen Städtehotels.

Stadtrundfahrt mal anders

Wir waren bereits früh am Morgen gelandet und hatten uns fest vorgenommen, die drei Tage die wir in Dubai waren, so gut wie irgend möglich zu nutzen. In unserem Hotel fanden wir ein kleines Reisebüro, in dem wir zwei Tickets für die Big Bus Tours erstanden. Die nächste Haltestelle war nur etwa zehn Minuten zu Fuß von unserem Hotel entfernt.

Das Prinzip von Big Bus Tours ist ebenso einfach wie perfekt für Touristen, die zwar eine Stadtrundfahrt erleben möchten, aber sich dennoch ein Stück weit ihre Unabhängigkeit bewahren wollen. Big Bus Tours verwendet Doppeldeckerbusse, die oben offen sind. Diese Busse fahren zu einem festen Plan ausgewählte Haltestellen an. Wenn man ein entsprechendes Ticket gekauft hat, kann man den ganzen Tag über an jeder Haltestelle ein- und aussteigen. So hat man die Möglichkeit sich die Stadt geführt zeigen zu lassen, denn in jedem Bus ist ein englischsprachiger Reiseführer, der zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten und Punkten an denen man vorbeifährt, etwas sagt. Andererseits kann man jederzeit aussteigen, um sich einzelne Punkte etwas genauer anzuschauen. Dazu gibt es im Preis für das Ticket inbegriffen noch einige Extras, wie freien Eintritt in diverse Museen und andere Sehenswürdigkeiten.

Stadt der Gegensätze

Eine der Haltestellen war vor einem Einkaufszentrum namens Wafi. Der Guide erklärte uns, dass das Wafi bei den Einheimischen eines der beliebtesten Einkaufszentrum sei. Das Gebäude wirkte eher unscheinbar und passte so gar nicht zu den Wolkenkratzern und den anderen Bauten, die wir zuvor bereits gesehen hatten. Als wir dann im Wafi selbst waren, stellten wir fest, dass das Einkaufszentren, das tatsächlich zu den kleineren in Dubai gehört, wirklich größtenteils von Einheimischen besucht wird. Anders als in den großen Shoppingpalästen, die man andernorts in Dubai findet, war hier eine angenehme Atmosphäre, in der man sich in Ruhe umschauen konnte. Dabei fand man eine Menge Waren, die eher auf die Bedürfnisse der Einheimischen zugeschnitten waren. Ein Einkaufsbummel der etwas anderen Art.

Burj-Al-ArabAnschließend fuhren wir weiter zum Burj al Arab. In unmittelbarer Nähe dieses Hotels, das in Form eines Segelschiffes gebaut wurde und zu den teuersten und edelsten Häusern der Welt gehört, gibt es einen freien Sandstrand, von dem aus man den Bau wunderbar betrachten kann. In den Abendstunden kann man dazu noch ein außergewöhnliches Lichtspiel erleben, denn dann wird der Turm in wechselnden Farben angestrahlt.

Direkt gegenüber vom Burj al Arab, der auf einer künstlich angelegten Insel direkt vor der Küste gebaut wurde, steht auf dem Festland das Hotel Jumaira Beach Resort. In diesem Hotel kann man, auch wenn man kein Gast ist, im Restaurant einen Tisch erhalten und zu Abend essen. Allerdings ist hier eine Reservierung notwendig. Doch der Aufwand lohnt sich, denn wenn man sich einen Tisch mit Blick auf den Burj al Arab reservieren lässt, kann man beim Abendessen das wunderbare Lichtspiel betrachten.

Ein Paradies für Schnäppchenjäger

Wenn es etwas gibt, was man in Dubai auf jeden Fall bekommen kann, dann sind das Schnäppchen. Ob Hello Kitty Produkte, die dort nur einen Bruchteil dessen kosten, was man in Deutschland dafür bezahlt, Gewürze auf einem der kleinen Basare, die es auch in dieser Metropole noch immer gibt, oder technische Geräte und Spielereien wie Speicherkarten und USB-Sticks in den glänzenden Einkaufszentren dieser Stadt. Es gibt kaum etwas, was es hier nicht gibt.

Künstliche Weltstadt mit Stil

Unser Eindruck von Dubai blieb, wie er am Anfang war. Diese Stadt ist nicht langsam und gesund gewachsen, diese Stadt wurde von ehrgeizigen und zielstrebigen Menschen erschaffen. Und das mit einem einzigen Ziel: Touristen und Geschäftsleute in großen Mengen nach Dubai zu locken. Genau dieses Ziel haben die Macher dieser Metropole mit Bravour erreicht. Man muss zugeben: völlig zu Recht. Denn Dubai ist mehr als nur eine Retortenstadt. Dubai ist eine Metropole voller Stil, Charme, Luxus und Wohlfühloasen. Das Faszinierende daran ist, dass die Menschen in Dubai selbst nie vergessen haben, dass ihre Stadt einst nicht mehr als eine orientalische Großstadt war. Und an manchen Ecken Dubais, wenn man Gegenden findet, die nicht gänzlich am Reißbrett entworfen wurden, kann man auch genau das noch erkennen. Doch selbst wenn man diese Urtümlichkeit nicht finden sollte, wird man in Dubai auf jeden Fall eines für sich entdecken können: einen Urlaub der Superlative. Egal ob es nun nur drei Tage sind, oder ob man sich für einen längeren Aufenthalt entscheidet.

Discovery Dokumentation über das Burj Al Arab Hotel

Bildquellen: © pixabay.com

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