Costa Rica oder zu Deutsch Reiche Küste, ist ein Land in Mittelamerika. Für viele Touristen bedeutet allein die Erwähnung dieses Namens Sonne, Strand und Meer. Aber in diesem Land gibt es so viel mehr zu entdecken. So steht Costa Rica ganz oben auf der Liste, wenn es um den Ökotourismus geht, denn 27 Prozent seiner Fläche stehen unter Naturschutz. Hier findet der Reisende unsagbare Naturschönheiten und wird unweigerlich von der Offenheit und dem Lebensgefühl dieses Landes, zwischen Pazifik und Karibik, in den Bann gezogen. Begeben wir uns auf eine fantastische Reise, zwischen einer einmaligen Geschichte und den Wundern eines fernen Landes.
Costa Rica – Die Reise ins Idyll
Costa Rica wirkt nicht nur auf Fotos wie ein Paradies auf Erden. Im wahrsten Sinne des Wortes findet man hier seinen Frieden. Schon seit den 1950er Jahren verfügt das Land über keine Armee mehr und auch die sozialen Unruhen und Konflikte, welche im letzten Jahrhundert immer wieder über Mittel- und Südamerika hereinbrachen, ließen das Land unberührt. Costa Rica wird gerne auch die Schweiz Zentralamerikas genannt, denn das Land ist seit dem Jahr 1983 neutral. Hier herrscht eine stabile Demokratie und so kann sich der Reisende sicher sein, dass er seinen Urlaub in einer friedlichen Atmosphäre verbringen kann.
Eine Sprache, viele Gesichter
Wer nach Costa Rica reist, wird hier etwas erleben, dass ihm sonst nirgends auf der Welt geboten wird. Seit der spanischen Eroberung ist die Amtssprache offiziell Spanisch. Allerdings hat diese im Laufe der Zeit einige Wandlungen durchlaufen. Mag man sich in San José, der Hauptstadt der Landes, wo sich auch der internationale Flughafen befindet, noch mit seinem Schulspanisch verständigen können, so wird es in den ländlicheren Regionen schon etwas schwieriger. Das ursprüngliche Spanisch wurde hier durch einen Slang ersetzt, welcher auf der Welt seines Gleichen sucht. Viele Begriffe erscheinen vertraut und bedeuten doch etwas ganz anderes. Entlang der Atlantikküste wird sogar eine, auf dem Englischen basierende Form der Kreolsprache verwendet. Hinzu kommen noch Einflüsse aus dem Chinesischen, denn immerhin 1 Prozent der Bevölkerung sind chinesischen Ursprungs. Eine Sprache hat hier wahrlich viele Gesichter.
Ein Land mit Charakter
Genauso vielschichtig wie die Sprache, ist auch das Land selbst. Costa Rica wird nur von zwei Jahreszeiten geprägt. Entweder es herrscht Regenzeit und das Wasser fällt in Strömen vom Himmel, oder die Trockenzeit hält Einzug und man erlebt den blauesten Himmel, den man sich vorstellen kann. Das Erscheinungsbild des Landes variiert sehr stark. Kommt es einem in der Hauptstadt so vor, als würde man sich in der spanischen Provinz befinden, so hat man in Cerro Chirripó, unweit der Grenze zu Panama, das Gefühl, man würde einen Berg im Himalaya besteigen. Dazwischen liegt grenzenloser Regenwald, über welchem an sehr feuchten Tagen, ein magischer Schleier aus Nebel liegt. Die Artenvielfalt ist unglaublich. Selbst wenn man sich nur wenige Kilometer fortbewegt, kann sich die Flora und Fauna bereits grundlegend ändern. Hier gibt es immer etwas Neues zu entdecken, so dass, das Auge des Reisenden, sich niemals langweilen wird. Einige der schönsten Ziele, sind zum Glück sehr einfach zu erreichen.
Arenal
Der Arenal liegt nur zwei Autostunden von San José entfernt. Er ist der jüngste und zugleich der aktivste Vulkan Costa Ricas. Ihm zu Füßen liegt auch der berühmte Arenal-See. Hier kann man den Ort La Fortuna besuchen und des nachts ein wundervolles Schauspiel beobachten. Der Vulkan ergießt Ströme von Lava über seine Flanken, welche im Dunkeln wie leuchtende Bänder erscheinen und ein mystisches Licht erstrahlen lassen. Hin und wieder vernimmt man auch das tiefe Rumoren dieses Berges, in dessen Inneren die Feuer der Schöpfung toben. Schon von weitem kann man den Gipfel erkennen, denn dieser ragt 1670 Meter aus der Landschaft empor.
Poás
Nahe des Arenals, nur etwa eine Autostunde entfernt, findet man einen weiteren Vulkan. Hier kommt es einem so vor, als wäre man auf der Oberfläche einer anderen Welt. Die Umgebung des Poás ist karg und wirkt auf ihre eigene unverwechselbare Art dennoch wunderschön. Der Berg kann mit seinen 2708 Metern sogar mit dem Auto befahren werden. Im Inneren des Kraters beherbergt er zwei Kraterseen, welche durch ihre unterschiedliche Zusammensetzung, in den den verschiedensten Farben erstrahlen. Am besten besucht man den Berg in der Abenddämmerung. Hier erzeugt das rötliche Licht der Sonne einmalige Effekte auf den nackten Felsen und bricht sich in den Kraterseen.
Museo Nacional de Costa Rica
Wer auf einen Streifzug durch die Geschichte des Landes gehen will, kann gleich in der Hauptstadt damit beginnen. Hier findet man das Museo Nacional de Costa Rica. Diese Einrichtung beherbergt wohl die umfangreichste Sammlung an Artefakten aus der präkolumbianischen Geschichte des Landes, und erzählt zudem viel über die Religionen und Gebräuche vor Ort. In diesem Zusammenhang bietet sich auch ein Besuch in der Hafenstadt Puerto Limón, an der Atlantikküste, an. Dereinst landete hier Christoph Columbus auf seiner vierten Reise. Am besten man besucht den Ort im Herbst, denn zur Erinnerung an dieses Ereignis, wird jährlich ein großer Jahrmarkt veranstaltet.
In diesem Land gibt es noch weit mehr zu sehen. Doch am schönsten ist es, wenn man die Routen selbst entdeckt und sich abseits der ausgetretenen Pfade bewegt. Der Reisende sollte seinem Instinkt folgen und jeden Moment der Schönheit unvoreingenommen und mit klaren Sinnen erleben.
Kulinarisches Entdecken
Zudem gibt es noch andere Genüsse, denen man nachgeben kann. Es heißt man kann Costa Rica nicht wirklich erleben, wenn man nicht einmal Casado, das Nationalgericht, gekostet hat. Reis und gebratene Bohnen, vermischt mit Rührei und gebratenem Fleisch, dies ist es, was der Tico zu sich nimmt. Casado bedeutet übrigens „verheiratet“. Der Name rührt daher, dass der Tico irgendwann seine Tica finden wird, und dann dieses Gericht für den Rest seines Lebens serviert bekommt. Auch sonst ist die Küche des Landes geprägt von Bohnen und Fleisch. Wer nach einem anderen Geschmackserlebnis sucht, der begibt sich an die Atlantikküste. Hier wird man mit feinster kreolischer Küche bewirtet, sofern einem Kokosnuss und starke Gewürze nichts ausmachen. So sollte man sich zumindest den „rundown“, eine kreolische Eintopfspezialität, zu Gemüte führen. Für alle die auf Fleisch verzichten wollen, ist das Land mit seiner großen Auswahl an Obst- und Gemüsesorten ein wahrhaftiges Paradies.
Eintauchen in die Kultur Costa Ricas
Natürlich sollte man nicht wieder abreisen, bevor man nicht eines der einheimischen Lokale zu fortgeschrittener Stunde besucht hat. Hier erfährt man, was es heißt, nach seichten Klängen zu tanzen oder sich im Rhythmus des pulsierenden Blutes zu bewegen. Die Musik Lateinamerikas hat sich hier gemischt mit den Klängen ehemaliger afrikanischer Sklaven, welche von den Westindischen Inseln einst hierher kamen. Nach einer solchen Nacht wird man Discos einfach nur noch langweilig finden.
An dieser Stelle bleibt nur noch eines zu sagen: Eine Gute Reise. Nach dem Erlebnis Costa Rica wird es einem so vorkommen, als hätte man eine andere Zeit oder gar eine andere Welt besucht.
Videobeitrag vom rbb zu Costa Rica
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